Kommentar zu dem Film „Ausländer“

In jedem Land auf diesem Planeten gibt es Ausländer. Die Menschen sind fähig zu wandern. Wanderungen gab es schon immer. Fraglich ist nur, warum sind einige Menschen dagegen? Sehen Sie, Goethe begann mit seinen größten Werken in Italien, Popper in Neuseeland, Einstein war Jude und arbeitete in Deutschland, Schwarzenegger ist heute Gouverneur von Kalifornien und Herr Obama ist sogar Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Liste ist lang. Nur die weniger Fähigen, die Verlierer, haben etwas gegen Ausländer.

In meinem Film „Ausländer“ vom 26. Mai 2009 sind zwei Bilder von Trümmern zu sehen. Diese Trümmer mussten erst aus dem Weg geräumt werden. Und das taten die so genannten Trümmerfrauen. Das ist laut Dokumentation wahr. Aber ob diese Frauen auch ganze Häuser, Straßen, Kanalisationen, Fabriken usw. neu aufbauen konnten, ist fraglich. Kaum, nicht wahr? Das Aufräumen, wohl gemerkt, musste zuerst geschehen. Danach, und danach bedeutet auch 20 Jahre danach, kamen Ausländer auf die Baustellen, zur Arbeit an Straßen, Kanalisationen usw. Und die ersten kamen schon unmittelbar nach den Aufräumarbeiten. Dafür gibt es noch lebende Beweise. Erst als es die Häuser, Fabriken, Kanalisationen und Straßen wieder gab, konnte die Wirtschaft starten. Vorher nicht. In der Blütezeit der Wirtschaft holte Deutschland aus Mangel an Arbeitern Ausländer ins Land. Eine große Zahl von ihnen war deutscher Abstammung und kam aus den verschiedenen Gebieten Europas, aber kommen durften alle, die es wollten.

Übrigens, diese Methode, sich der Arbeitskraft von Ausländern zu bedienen, wurde in Deutschland auch während des Krieges eingesetzt. Nicht nur, dass sie Zwangsarbeit praktizierten, unter anderem für die Rüstungsindustrie, sie importierten auch zügeweise Ausländer ins Land, die in Rüstungsfabriken arbeiten mussten. Überwiegend junge Frauen. Die gleiche Art von Wanderung geschah oft in der Geschichte. Schon vor dem Ersten Weltkrieg wanderten unter anderem auch Deutsche in verschiedene Gebiete, um Wiederaufbau zu leisten, nachdem die Kriege dort große Zerstörungen hinterlassen hatten. Sie blieben dort, teilweise bis heute. Das sind Menschen deutscher Abstammung. Z. B. in Polen, Tschechien, Ungarn, Russland, Banat usw.

Eine andere Geschichte zum Thema Ausländer. Ich habe den Eindruck, dass die Menschen schon immer gegen Ausländer waren und es auch immer noch sind. Egal wo, egal in welchem Land und auf der ganzen Welt. Immer wieder stößt man in der Geschichte auf diese Konflikte. Tatsache ist aber, dass man gegen etwas ist, wenn dieses Etwas einem schadet, auf welche Art und Weise auch immer. Meistens geschieht das, wenn es den Menschen wirtschaftlich nicht gut geht. Dann meinen sie, die Ausländer würden ihnen etwas wegnehmen. Mit anderen Worten, es besteht eine Gefahr. Und das ist auch tatsächlich der Fall. Die Wirtschaftskrise bedroht die Existenz der Menschen.

Doch die eigentliche Bedrohung, die eigentliche Gefahr liegt ganz woanders. Die Gefahr und die Ursache der Misere der Menschen in einem betroffenen Land gehen, neben der Überbevölkerung als Hauptgrund, vom Kapital und den Menschen aus, die dieses Kapital besitzen. Konzerne und Großbesitzer. Solche Leute überleben jeden Krieg und erzielen sogar große Profite mit den Kriegen. Die Familie Quandt von BMW, die Familie Rockefeller, die Familiendynastie der Industriellen Krupp usw. Sie kontrollieren alles. Sie kontrollieren die Märkte. Sie stellen Arbeiter ein und sie entlassen sie. Sie wandern mit ihrem Kapital durch die ganze Welt, gerade dorthin, wo sie am meisten Profit machen können. Sie haben keine Moral, kein Nationalgefühl. Egal, wer sie sind – damals die Pharaonen, die Kirchenführer oder heute die Großunternehmer –, ihr Ziel ist immer nur Kontrolle, Macht und Profit. Und je mehr sie haben, desto weniger bleibt den anderen Menschen. Und sie bedienen sich jeder Methode. Sie investieren sogar in die Rüstungsindustrie, deren Produkte sie dann an beide Kriegsparteien gleichzeitig verkaufen. Das ist das lukrativste Geschäft. So haben sie großes Interesse daran, dass irgendwo Krieg geführt wird. Und dafür gibt es eine Abhilfe: Die Unruhe in einem Land. Isolierung, Gruppierung, Mobbing, Unzufriedenheit, Ausländerfeindlichkeit und nationalsozialistisches Gedankengut sind nur der Anfang. Die Inszenierung einer Bedrohung, sprich Terror, ist eine weitere Möglichkeit. Diese Vorgehensweise erlaubt das Erlassen von neuen Gesetzen, die dann wiederum mehr Kontrolle ermöglichen. Die USA mit ihrer FEMA ist hier das beste Beispiel. Diese Leute, Großbesitzer, kontrollieren Banken, sie besitzen Banken und sie kontrollieren Menschen durch Geld, ausgewählte Einzelpersonen und letzten Endes über die Regierung. Sie kontrollieren auch die Medien, die zur Desinformation, Ablenkung und Tarnung dienen. Diese Leute wollen nicht erkannt werden. Unterhaltung, Sport, Vergnügungen aller Art, Action usw., alles nur dafür, damit die Menschen nicht auf dumme Ideen kommen und anfangen nachzudenken, um die Machenschaften der Bilderberg-Gruppe zu enthüllen.

Natürlich gibt es genügend Beispiele in der Geschichte, wo die Menschen sich erhoben haben. Gegen Monarchie, Tyrannei, Sklaverei usw. Ein gutes Beispiel ist hier die Französische Revolution. Leider überlebten einige dieser bösen Menschen und änderten dann den Namen und die Methode ihrer Herrschaft. Nicht mehr Pharao, König, Sklaventreiber oder sonst was – heute heißen sie Unternehmer. Sie herrschen heute nicht mehr mit Gewalt oder durch die Religion – du sollst, du sollst nicht –, sondern mit Hilfe von Geld und Innovationen. Wofür arbeitet ein Arbeitnehmer heute? Für das nackte Überleben. Nicht wahr? Ein moderner Sklave, der dem Kapital und seinen Besitzern dient. Das entstand nicht durch Ausländer oder Regierungen. Nein. Die Arbeit heute gestalten Unternehmer. Du bist ihr Eigentum. Sie geben dir eine Arbeit, und wenn sie dich nicht mehr brauchen, lassen sie dich fallen wie eine heiße Kartoffel. Die sozial Schwachen werden dich dann aufnehmen, aber nur solange sie das können. Arbeitslos.

Mein Schlusswort. Wir brauchen uns über das hier Beschriebene nicht zu wundern. Jeder von uns will dasselbe. Überleben. Und das heißt alles zu haben, um zu überleben, und noch ein bisschen mehr. Dieses Mehr, der Überfluss, ist die Sicherheit für morgen. Und wie viel Sicherheit sollte das sein? Geben Sie zu, so viel wie möglich – und noch ein bisschen mehr. Nicht wahr? Ein bewusster Mensch würde vielleicht sagen, genug für heute, ein paar Tage oder Jahre oder meine Kinder noch. Doch es gibt Menschen, die eine Sicherheit und Garantie erstreben, die unermesslich hoch. Egal, ob es für den kleinen Mann real ist oder nicht, ob er versteht oder nicht und ob er es befürwortet oder – und das ist viel wahrscheinlicher – nicht.

Toni All © Alle Rechte vorbehalten.
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